Samstag, 2. Juli 2005

Die Nationalparks: Padjelanta, Sarek und Stora Sjöfallet

Wie schon beschrieben, wird das Gebiet gerne als die letzte Wildnis Europas bezeichnet. Das trifft insbesondere auf den äußerst gebirgigen Sarek Nationalpark zu, der nahezu weglos ist, zumindest gibt es keine ausgewiesenen Wanderwege. Der Sarek ist umgeben vom Padelanta Nationalpark im Westen und vom Stora Sjöfallet Nationalpark im Norden und Osten.

Der Stora Sjöfallet und der Sarek sind die beiden ältesten Nationalparks in schwedisch Sápmi. Beide wurden 1909 gegründet. Doch schon zehn Jahre später wurde das Herz des Stora Sjöfallet, der gleichnamige Wasserfall, aus dem Schutzgebiet herausgenommen. Per schwedischem Reichstagsbeschluss wurde der Wasserfall, der heute eher einem Rinnsal gleicht, zur Energiegewinnung gezähmt.

Der Padejelanta Nationalpark ist einer der jüngsten Schwedens und wurde erst 1962 gegründet. Anders als die beiden anderen Nationalparks, ist er geprägt von Seenreichen Hochebenen. Der Padelanta Nationalpark ist besonders beliebt wegen seiner unglaublichen Pflanzenvielfalt.

Stora Sjöfallet

Akka vom PadejelantaledenDen Stora Sjöfallet Nationalpark streift meine Tour zwei Mal und zwar südlich des Akkajaure. Am Anfang der Tour geht es ab Ritsem entlang des Akka-Massivs (Fot0, 2.089 m), das auch Nils Holgerson mit den Wildgänsen besucht hat. Zum Ende der Tour durchwandere ich den Nationalpark erneut auf dem berühmten Kungsdleden zur Saltoluokta Hütte, wenige Kilometer südöstlich des ehemaligen Wasserfalls Sjöfallet.

Ehemaliger Wasserfall, weil das ehemalige Kernstück des Nationalparks aus dem Schutzgebiet herausgenommen wurde. Aufgestaut zum zweitgrößten Wasserspeicher Schwedens, ist der Fluss Akkajaure heute eher ein See und bei Niedrigwasser an dedn Ufern nicht so schön anzusehen, wahrlich ein Schlag gegen den Naturschutz, der in dem Gebiet eigentlich so groß geschrieben wird.

In dem Nationalpark, der vor allem wegen seine Hochfjällflächen geschützt ist, leben auch drei der vier großen Raubtiere, nämlich Bär, Luchs und das Vielfraß. Auch Hermelinen, Mauswieseln oder Schneehasen kann der Wanderer begegnen. Dagegen haben die früher auch dort ansässigen See- und Steinadler ihre Nester durch den Kraftwerksbu am Akkajaure aufgegeben.

Padjelanta

StaloluoktaDer Padjelanta Nationalpark ist der 'jüngste' Nationalpark, den ich auf meiner Tour auf dem Padjelantaleden und dem Nordkalottleden durchwandern werde. Das Padjelanta-Gebiet ist geprägt durch hochgelegene Fjäll-Landschaften, eine der schönsten Schwedens, mit einer großen Vegetations-Vielfalt. Es gibt hier Pflanzen, die in keinem anderen Gebiet Europas mehr wachsen. Dazu kommen die großen Seen Kutjaure, Sallohaure, Vastenjaure und Virihaure (Foto).

Unter Schutz gestellt werden sollen gerade die an den Seen und weitflächigen Heiden gelegenen Fjäll-Landschaften.Das botanische Dorado, das Carl von Linné 1732 als Erster auf seinen botanischen Forschungsreisen besuchte, beeindruckt durch seinen großen Pflanzenreichtum. Mehr als 400 Arten von Gefäßpflanzen wachsen hier, wie etwa die arktische Glockenblume, der Enzian oder die Lappland-Alpenrose.

Am westlichen Rand der Sarek-Berge gelegen, kann der Padjelanta selbst mit drei Bergen aufwarten, die die 1.500-Meter-Marke überschreiten: Kierkevare (1.569 m), Alatjåkkå (1.573 m), Jeknaffo (1.837 m). Dennoch sind für den Padjelanta eher die weichen, runden Landschaftsformationen prägend. Der Padjelanta ist von alters her ein Sommerweidegebiet für die Rentiere der Sámi.

Sarek

Blick in den SarekEigentlich gibt dieser nahezu weglose Nationalpark dieser Gegend von Sápmi das Attribut "letzte Wildnis Europas". Auf meiner Wanderung werde ich den Sarek nur umrunden, denn eine Sarek-Wanderung erfordert sehr viel Fjällerfahrung sowie eine professionelle Ausrüstung. Lediglich zwischen Pårte und Aktse im Osten werde ich den Sarek auf einer Länge von 21 Kilometern durchwandern und einen Abstecher ins Rapadalen machen.

Das ausgeprägte Hochfjällgebiet gehört wohl zu den berühmtesten und eindrucksvollsten Nationalparks in Europa. Gerade um dieses Naturgebiet zu erhalten, ist es kaum erschlossen. Zwar kann sich das Gebie,t was seinen Pflnazenreichtum betrifft lange nicht mit dem Padjelanta messen, doch leben hier drei von vier der am stärksten bedrohten Raubtiere Europas und auch Greifvögel und Falken ziehen hier ihre Kreise.

Berühmt ist ist das Rapadalen oder Rapa-Delta, das von dem Fluss Rapaälven durchflossen wird. Der Fluss mit seinen vielen Armen, kleienen Seen, Altwassern und Weidendickichten, stellt sich besonders von der Abbruchkante des Skierfe (1.179 m) als eindrucksvolles Mosaik dar.

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