Sonntag, 13. August 2006

Etappe 08: Pauro - Röysvatn

Auch diese Etappe hätte ich besser in zwei Tagen gehen sollen. Nach der Hütte heißt es zunächst eine Watstelle überwinden und dann auf einer schmalen Landzunge in den See hinaus gehen. Am Ende der Landzunge muss dann eine Distanz von nur 30 Metern gerudert werden. Am anderen Ufer heißt es dann mit zwei Booten zurück und dort eines stehen lassen und wieder zurück auf die andere Seite. Dann sollte an jedem Ufer wieder ein Boot stehen. Fehlt ein Boot an einem oder anderen Ufer, kann zur Not das Alu-Kanu von der Hütte geholt werden.



Brücke über den NoaidejavriNach der Bootspassage geht es über einen Hügel an einen weiteren Arm des Sees entlang, der über eine extrem wackelige Brücke an seiner schmalsten Stelle überwunden wird. Unten strömt brausend das Gletscherwasser des Gihccejiekna-Gletschers, der bereits den ganzen Vormittag westlich des Weges mit seiner riesigen Eisfläche in der Sonne glitzert.

Am Hang des Noajdejahka geht es weiter. Auf dem Pfad verlieren sich immer wieder die Wegzeichen. Etwa einen halben Kilometer, nachdem man linker Hand eine im Tal auf einer Landzunge am Kåbtåjaure liegende Rentierhütte passiert hat, gibt es Handy-Empfang (!). Zwei weitere Kilometer später muss man sich entscheiden, ob man den Spaddejávrre und den Skuogejávrre an seinem südöstlichen Ufer (offizieller Weg) oder am nordwestlichen Ufer weitergeht. Ich entscheide mich für die kürzere inoffizielle Variante.

Der nordwestliche Weg entlang des Berges Skuogetjåhkkå spart gute vier Kilometer und ist komplett ausgesetzt. Es ist aber leicht sich am Seeufer zu orientieren, dem man sich allerdings auch nicht zu sehr nähern sollte. Möglicherweise muss man sich an den Zuflüssen geeignete Watstellen suchen. Mir begegnete in diesem Tal eine kleine Rentierherde, die mich mutig aus ihrem Revier verscheuchen wollte.

Aus heutiger Sicht würde ich am Ende des Sees das Zelt aufschlagen und nicht mehr hoch zur Röysvatn-Hütte gehen. Der Weg sieht auf der Karte kurz aus, ist aber wegen seiner häufigen Ausgesetztheit und der zahlreichen Geröllfelder in der einbrechenden Dunkelheit nur schwer begehbar.

RoeysvatnIch erreiche den Pass in der Dämmerung und gerate während der Pasage immer weiter vom Weg ab. Oben angekommen, ist es fast dunkel und ich muss durch ein Labyrinth aus Felsen und kleinen Seen den Weg abseits des Weges zur Hütte finden. Das gelingt mir nur dank meines GPS-Gerätes gegen 23 Uhr. Danach falle ich nur noch erschöpft in die Hütte und nach dem Essen in einen Tiefschlaf bis zum nächsten Mittag. Den kommenden, sonnigen Tag verbringe ich in Röysvatn. Eine wunderbare Ruhe.

Länge: 25,3 Kilometer

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