Nach der Bootspassage geht es über einen Hügel an einen weiteren Arm des Sees entlang, der über eine extrem wackelige Brücke an seiner schmalsten Stelle überwunden wird. Unten strömt brausend das Gletscherwasser des Gihccejiekna-Gletschers, der bereits den ganzen Vormittag westlich des Weges mit seiner riesigen Eisfläche in der Sonne glitzert.
Am Hang des Noajdejahka geht es weiter. Auf dem Pfad verlieren sich immer wieder die Wegzeichen. Etwa einen halben Kilometer, nachdem man linker Hand eine im Tal auf einer Landzunge am Kåbtåjaure liegende Rentierhütte passiert hat, gibt es Handy-Empfang (!). Zwei weitere Kilometer später muss man sich entscheiden, ob man den Spaddejávrre und den Skuogejávrre an seinem südöstlichen Ufer (offizieller Weg) oder am nordwestlichen Ufer weitergeht. Ich entscheide mich für die kürzere inoffizielle Variante.
Der nordwestliche Weg entlang des Berges Skuogetjåhkkå spart gute vier Kilometer und ist komplett ausgesetzt. Es ist aber leicht sich am Seeufer zu orientieren, dem man sich allerdings auch nicht zu sehr nähern sollte. Möglicherweise muss man sich an den Zuflüssen geeignete Watstellen suchen. Mir begegnete in diesem Tal eine kleine Rentierherde, die mich mutig aus ihrem Revier verscheuchen wollte.
Aus heutiger Sicht würde ich am Ende des Sees das Zelt aufschlagen und nicht mehr hoch zur Röysvatn-Hütte gehen. Der Weg sieht auf der Karte kurz aus, ist aber wegen seiner häufigen Ausgesetztheit und der zahlreichen Geröllfelder in der einbrechenden Dunkelheit nur schwer begehbar.
Ich erreiche den Pass in der Dämmerung und gerate während der Pasage immer weiter vom Weg ab. Oben angekommen, ist es fast dunkel und ich muss durch ein Labyrinth aus Felsen und kleinen Seen den Weg abseits des Weges zur Hütte finden. Das gelingt mir nur dank meines GPS-Gerätes gegen 23 Uhr. Danach falle ich nur noch erschöpft in die Hütte und nach dem Essen in einen Tiefschlaf bis zum nächsten Mittag. Den kommenden, sonnigen Tag verbringe ich in Röysvatn. Eine wunderbare Ruhe.
Länge: 25,3 Kilometer
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